Lese-Lust
Seesterne retten
Ein furchtbarer Sturm kam auf. Der Orkan tobte. Das Meer wurde aufgewühlt und meterhohe Wellen brachen sich ohrenbetäubend laut am Strand. Nachdem das Unwetter langsam nachließ, klarte der Himmel wieder auf. Am Strand lagen aber unzählige von Seesternen, die von der Strömung an den Strand geworfen waren.
Ein kleiner Junge lief am Strand entlang, nahm behursam Seestern für Seestern in die Hand und warf sie zurück ins Meer.
Da kam ein Mann vorbei. Erging zu dem Jungen und sagte: „Du dummer Junge! Was du da machst ist vollkommen sinnlos. Siehst du nicht dass der ganze Strand voll von Seesternen ist? Die kannst du nie alle ins Meer werfen! Was du da tust, ändert nicht das Geringste!“
Der Junge schaute den Mann einen Moment lang an. Dann ging er zu dem nächsten Seestern, hob ihn behutsam vom Boden auf und warf ihn ins Meer. Zu dem Mann sagte er: Für ihn wird es etwas ändern!
nach Patrick Porter
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Es ist besser ein einziges Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen. Konfuzius
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Für die wichtigen Dinge im Leben braucht man keinen Applaus von anderen.
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„Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht.“ Carlo Levi
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„Ich bin ein kleiner König,
Gib mir nicht zu wenig,
Lass mich nicht so lange stehn,
Denn ich muss noch weiter gehn.“ Volksmund
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„Man kann die Welt betrachten als gäbe es keine Wunder oder so, als gäbe es nur Wunder.“ Albert Einstein
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„Geh Du vor,“ sagte die Seele zum Körper,
„auf mich hört unser Mensch nicht, vielleicht hört er auf Dich.“
„Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für Dich haben,“
sagte der Körper zur Seele. nach U. Schaffer
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Das Glück in der Schwanzspitze der Katzen
Eine kleine Katze war auf der Suche nach dem großen Glück. Überall suchte sie vergebens. Niemand konnte ihr weiterhelfen. Wen sie auch nach dem Glück fragte entweder führte sein Rat nicht zum Ziel oder er wusste nichts darüber. Schließlich traf sie auf eine Weise Eule und fragte die um Rat. Das Glück meinte die Eule, das Glück ist in deiner Schwanzspitze! Sprachs und flog davon.
Voll Elan machte sich die kleine Katze sofort daran, das Glück zu erhaschen: Eifrig jagte sie unentwegt ihrer Schwanzspitze nach umsonst: So sehr sie sich auch bemühte, nie gelang es ihr, die Schwanzspitze und damit das große Glück zu erhaschen. So sehr sie sich auch bemühte, nie gelang es ihr, die Schwanzspitze und damit das Glück zu erhaschen. Ganz schwindlig wurde sie von den vielen Versuchen; sie wollte und wollte nicht aufgeben es musste an den Worten der Eule etwas dran sein, schließlich sind Eulen ja berühmt für ihre Weisheit!
Als sie schon ganz erschöpft war, kam zufällig eine alte erfahrene Katze vorbei. Auf die Frage, warum sie denn dauernd im Kreis laufe, berichtete die kleine Katze von dem Hinweis der Eule und von ihren Misserfolgen. Die Eule hat schon recht , meinte schmunzelnd die alte Katze. Das Glück ist tatsächlich in deiner Schwanzspitze. Und als ich so alt war wie du, bin ich ihm auch dauernd hinterher gerannt. Aber irgendwann war mir das zu dumm, und ich bin einfach geradewegs auf meine Ziele losmarschiert. Und stell dir vor seitdem ist das Glück immer hinter mir her und verfolgt mich ständig!
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Sorgen sollten uns in Handeln bringen und nicht in eine Depression. Karen Horney
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Der Suchende
Es war einmal ein Suchender.
Er suchte nach einer Lösung für sein Problem, konnte sie aber nicht finden. Er suchte immer heftiger, immer verbissener, immer schneller und fand sie doch nirgends.
Die Lösung ihrerseits war inzwischen schon ganz außer Atem. Es gelang ihr einfach nicht, den Suchenden einzuholen, bei dem Tempo, mit dem er hin- und her raste, ohne auch nur einmal zu verschnaufen oder sich umzusehen.
Eines Tages brach der Suchende mutlos zusammen, setzte sich auf einen Stein, legte den Kopf in die Hände und wollte sich eine Weile ausruhen.
Die Lösung, die schon gar nicht mehr daran geglaubt hatte, dass der Suchende einmal anhalten würde, stolperte mit voller Wucht ber ihn! Und er fing auf, was da so plötzlich über ihn hereinbrach und entdeckte erstaunt, dass er seine Lösung in Händen hielt.
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Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. Franz Kafka
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Der Tempel der tausend Spiegel
Es gab in Indien den Tempel der tausend Spiegel. Er lag hoch oben auf einem Berg und sein Anblick war gewaltig. Eines Tages kam ein Hund und erklomm den Berg. Er stieg die Stufen des Tempels hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel.
Als er in den Saal der tausend Spiegel kam, sah er tausend Hunde. Er bekam Angst, sträubte das Nackenfell, klemmte den Schwanz zwischen die Beine, knurrte furchtbar und fletschte die Zähne. Und tausend Hunde sträubten das Nackenfell, klemmten die Schwänze zwischen die Beine, knurrten furchtbar und fletschten die Zähne.
Voller Panik rannte der Hund aus dem Tempel und glaubte von nun an, dass die ganze Welt aus knurrenden, gefährlichen und bedrohlichen Hunden bestehe.
Einige Zeit später kam ein anderer Hund, der den Berg erklomm. Auch er stieg die Stufen hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel. Als er in den Saal mit den 1000 Spiegeln kam, sah auch er tausend andere Hunde. Er aber freute sich. Er wedelte mit dem Schwanz, sprang fröhlich hin und her und forderte die Hunde zum Spielen auf.
Dieser Hund verließ den Tempel mit der Überzeugung, dass die ganze Welt aus netten, freundlichen Hunden bestehe, die ihm wohl gesonnen sind.
Nikolaus B. Engelmann
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Die Gegenwart ist die einzige Göttin die ich anbete. Johann Wolfgang von Goethe
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Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind. Albert Schweitzer
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Der beste Aussichtsturm des Lebens ist die Gelassenheit. Ernst Ferstl